Anna
Gschwend
Sopran



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Das macht, es hat die Nachtigall
Die ganze Nacht gesungen;
Da sind von ihrem süssen Schall,
Da sind in Hall und Widerhall
Die Rosen aufgesprungen.
- Theodor Storm, "Die Nachtigall"

Dieses wunderschöne Gedicht von Theodor Storm zeigt, wie mit wenigen Worten eine tiefe emotionale Stimmung entstehen kann. Die Sensibilität der Poesie gepaart mit Musik ist das Fundament der Liedkunst. Um dies authentisch darstellen zu können, braucht es einen intimen Rahmen, in dem der/die Zuhörer/-in nahe am Geschehen ist. So kann das Lied mit einer Natürlichkeit interpretiert werden, die ein grösseres Umfeld fast nicht ermöglicht. Die Besetzung (Klavier und Stimme) ist auf das Mindeste reduziert, was für mich eine der schönsten Kombinationen ist, da der Fokus so wirklich auf die Sprache und das Wort gerichtet ist und die enge Verknüpfung von Musik und Text durch die schlichte Instrumentierung sehr klar und durchsichtig ist. In einem familiären Rahmen kann die Intimität eines Liedes erst richtig wachsen und erblühen. Ausserdem erhoffe ich mir daraus, dass das distanzierte Verhältnis zwischen Interpret/-in und Publikum, das heutzutage leider oft durch imaginäre Grenzen geschaffen wird, durch den persönlichen Kontakt und die Nähe minimiert wird. Das Publikum wird so schliesslich zu einem Teil des Geschehens und kann in die zahlreichen Emotionen der Liedkunst eintauchen.


BIOGRAFIE:

Anna Gschwend wuchs in Buchs SG (Schweiz) auf und studierte klassischen Gesang bei Susan Waters an der Guildhall School of Music and Drama in London («Historical Performance»), wo sie 2017 mit Auszeichnung abschloss. Davor absolvierte sie Studien bei Prof. Lina Maria Åkerlund (Gesang) und bei Wendy Enderle-Champney (Viola) an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) in Zürich, und beendete 2015 den «Master of Arts in Musikpädagogik» auf Sologesang und Viola mit Auszeichnung.
Anna Gschwend war in den vergangenen Jahren in folgenden Opern-Rollen zu erleben: Barbarina in Figaros Hochzeit (2010), Nanette in Der Wildschütz (2012), Elisabeth in Der Treibhäuser (2013), Don Ettore in La Canterina (2015/2017), Esmeralda in Die verkaufte Braut (2015), Grilletta in Der Apotheker (2016), Eurydice in The Corridor (2016), Silvia in L’isola disabitata (2016) und Pamina in Die Zauberflöte (2017). Besonders zu erwähnen ist die regelmässige Zusammenarbeit mit dem Ensemble La Petite Bande unter Sigiswald Kuijken in Belgien, wo nebst Opernproduktionen und Konzerten in Europa, im Jahr 2017 eine Japan-Tournée und eine CD-Aufnahme stattfand. Ein grosser Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Konzertgesang, und in den letzten Jahren entdeckte sie eine grosse Leidenschaft für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Sie sang zahlreiche Uraufführungen, darunter auch Werke, die eigens für sie komponiert wurden. Meisterkurse bei Margreet Honig, Sigiswald Kuijken, Yvonne Naef, Roger Vignoles, u.a. bereicherten ihre Ausbildung. Sie ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe (u.a. Tracey Chadwell Memorial Prize) und Stipendiantin der Gamil-Stiftung, Hirschmann-Stiftung, Yvonne-Lang-Chardonnens Stiftung, Leanara Stiftung, The Leverhulme Trust foundation und The Edith May Cattell foundation.