26/August/2017
Besuch Nr. 19 in Zürich Witikon



MITWIRKENDE:

Meret Roth, Sopran
Rafaël Newman, Sprecher
Edward Rushton, Klavier



PROGRAMM:

Robert Schumann: Volksliedchen op. 51 Nr. 2 (Friedrich Rückert); Der Gärtner  op. 107 Nr. 3 (Eduard Mörike)

Johannes Brahms: Das Mädchen op. 95 Nr. 1 (Serbisch, übersetzt Kapper)

Thomas Arne: Ariel’s Song  from The Tempest (William Shakespeare)

Robert Schumann: Mein Garten op. 77 Nr. 2 (Hoffmann von Fallersleben)

Benjamin Britten (arr.): The Salley Gardens (William Butler Yeats)

Edward Rushton: To Willmouse aus: Three Fragments of Shelley

Benjamin Britten (arr.): The Last Rose of Summer (Thomas Moore)

Darius Milhaud: aus: Catalogue de fleurs (Lucien Daudet): La Violette, Le Bégonia, Les Fritillaires, Les Jacinthes

Thomas Campion: There is a Garden in her Face

Peter Warlock: I have a garden (Thomas Moore)

Hanns Eisler: Vom Sprengen des Gartens (Bertolt Brecht)

Fanny Mendelssohn: 6 Gartenlieder  op. 3 arrangiert für Gesang und Klavier von Edward Rushton: Hörst du nicht die Bäume rauschen (Eichendorff); Schöne Fremde (Eichendorff); Im Herbste (Uhland); Morgengruss (W. Hensel); Abendlich schon rauscht der Wald (Eichendorff); Im Wald (Emanuel Geibel)

KONZERTBERICHT:

Auf einem eleganten Anwesen am Adlisberger Südhang inmitten lichtbehangener Bäume und sonnenanbetender Rosensträucher haben wir den spätsommerlichen Abend besungen. Geladen hatte ein Witikoner Handchirurg zu Ehren des „halbrunden Geburtstags“ seiner Cousine, einer Juristin und Hobby-Bratschistin, die sich ein gärtnerisches Programm wünschte. Die Jubilarin sass dann gebannt in der vordersten Reihe und genoss unsere Auswahl sichtlich, wobei eine einzige Rose zwischen sie und die aus der Stube durch ein Fenster in den Garten hinaus singende Meret keck dazwischen stieg. Gespielt wurde auf einem schneeweissen Klavier, was sowohl die Hände der Geliebten in Brittens „Salley Gardens“ wie auch die kahlen Grabmaler in Rushtons „To Willmouse“ dramatisch evozierte. (Für den grössten Gesprächsstoff nach dem Konzert aber haben die „Gartenlieder“ von Fanny Mendelssohn-Hensel gesorgt, die Edward eigens für den Abend für Sopranstimme und Klavier arrangiert hatte. Die Gäste waren sich einig: Fanny möchte man viel öfter hören!) Zwischen den Liedblöcken hat Rafaël vom Balkon aus („wie Rapunzel“ laut einem Gast) bis tief in die Kulturgeschichte hinein ausschweifende Hinweise zu den Texten und zum Setting gegeben. Nach einem begeisterten Applaus ging es mit Häppchen, Hugo (einem Gemisch aus Holunder und Sekt) und Kirschtorte weiter und wir genossen unsererseits die Wärme und Grosszügigkeit des Empfangs. Es war dies der zweite Besuch der Lieder beim Gastgeber und wird wohl nicht der letzte sein!

RN, August 2017